Katastrophenschutz in Rheinland-Pfalz

Das Bild zeigt mehrere Sprechfunkgeräte.

Auf dieser Seite findest du mehr Hintergrund zur Organisation des Katastrophenschutzes in Deutschland und in Rheinland-Pfalz.

Bund, Länder und Kommunen übernehmen im Katastrophenfall gemeinsam mit den Hilfsorganisationen unterschiedliche Aufgaben.

Wer hat welche Aufgabe?

Beim Katastrophenschutz gibt es viele Aufgaben. Der Bund (also die Regierung von Deutschland), die Bundesländer und die Kommunen (also die Städte und Gemeinden) sind für unterschiedliche Dinge verantwortlich:

  • Die Bundesländer und Kommunen sind verantwortlich für Maßnahmen, mit denen Katastrophen und ihre Folgen abgewendet oder beseitigt werden. Also für den Katastrophenschutz selbst.
  • Der Bund ist verantwortlich dafür, die Bevölkerung in einem Krieg zu schützen.

Beim Katastrophenschutz kümmert sich in der Regel die niedrigste Ebene. Das bedeutet: Was vor Ort lösbar ist, wird auch vor Ort gemacht. Je größer eine Katastrophe, umso höher die Ebene, die unterstützt oder zum Einsatz kommt. Größe meint zum einen, wie groß das betroffene Gebiet ist, und zum anderen, wie viel Schaden entstanden ist.


Wie ist es in Rheinland-Pfalz?

In Rheinland-Pfalz sind erst einmal die Kommunen verantwortlich für den Katastrophenschutz. Die Kommunen haben hierfür eigene Behörden und Schutzpläne. Diese Behörden warnen zum Beispiel die Bevölkerung und suchen Unterkünfte für Menschen, die aus dem Katastrophengebiet evakuiert werden müssen.

Krisen- und Verwaltungsstäbe

Die Kommunen bilden entsprechend Technische Einsatzleitungen und Verwaltungsstäbe. Diese Stellen gibt es nur bei einer Katastrophe. Sie haben den Überblick und planen, welche Behörde sich um was kümmert. Sie entscheiden, welche Schritte nötig sind. Und auch, wie viel Geld gebraucht wird. Wenn die Kommunen etwas nicht selbst entscheiden können, planen die Krisenstäbe höhere Ebenen mit ein (also die Bundesländer oder den Bund). 

Die Feuerwehren sind besonders wichtig bei Katastrophen – und damit auch bei den Krisenstäben. Sie kennen sich vor Ort am besten aus.

Das planen die Krisenstäbe: 

  • Wer übernimmt welche Aufgaben? Wofür sind also Städte und Gemeinden verantwortlich? Wofür die Landkreise? Wofür die Landesregierung? Und wofür der Bund (zum Beispiel mit dem THW)? 
  • Wie können sich die Behörden und Organisationen gegenseitig helfen?

Hilfsorganisationen

Bei einer Katastrophe kommen verschiedene Hilfsorganisationen zum Einsatz. 

Die fünf im Katastrophenschutz tätigen Hilfsorganisationen sind in der Arbeitsgemeinschaft „Hilfsorganisationen im Katastrophenschutz“ (HiK-RLP) zusammengeschlossen. Ihnen gehört der Arbeiter-Samariter-Bund, die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, das Deutsche Rote Kreuz, die Johanniter-Unfall-Hilfe sowie der Malteser Hilfsdienst an. Das Innenministerium ist ebenfalls vertreten.

Die Leitungsgruppe der Hilfsorganisationen im Katastrophenschutz Rheinland-Pfalz wird bei eigenen Übungen und Einsätzen sowie bei Katastrophen und im Konfliktfall tätig.  Sie berät die jeweils verantwortliche örtliche Einsatzleitung.

Fünf weitere zentrale Einrichtungen sind die Task-Force-Einheit des Arbeiter-Samariter-Bundes, die Wasserrettungseinheiten der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft, die vom Deutschen Roten Kreuz betriebene Zentrale Einrichtung Landesvorhaltung Katastrophenschutz (ZELK), der Regionalverband Mittelrhein der Johanniter-Unfall-Hilfe und das Malteser Katastrophenschutzzentrum.

Hilfeleistungen werden zentral gesteuert

Braucht eine Kommune Unterstützung, dann hilft das Bundesland Rheinland-Pfalz. Zum Beispiel unterstützt das Land vielleicht die Planung aller Hilfemöglichkeiten, gegebenenfalls unter Einbeziehung der Bundeswehr.

Es gibt auch das Gemeinsame Melde- und Lagezentrum von Bund und Ländern (GMLZ). Das gehört zum Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Das GMLZ unterstützt bei großen Katastrophen die Bundesländer. Wenn das nicht ausreicht, kann das GMLZ auch anfordern, dass die Europäische Kommission unterstützt.

Lager für Medikamente und Medizinprodukte

Normalerweise lagern die Apotheken und der Großhandel selbst Medikamente. Zur Sicherheit hat aber auch das Land Rheinland-Pfalz insgesamt acht Lager für Arzneimittel und Medizinprodukte. Außerdem gibt es ein Spezialdepot für Gegengifte. 

Die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW)

Das THW kümmert sich um Aufgaben der technisch-humanitären Hilfe. Das THW rettet also Menschen und lebenswichtige Güter. Dazu gehören zum Beispiel Brücken und Straßen, Trinkwasser oder die Rettung an und auf dem Wasser.

Die Polizei

Die Polizei sorgt bei Katastrophen für die öffentliche Sicherheit. Sie regelt auch den Verkehr und hilft dort, wo sie gebraucht wird.


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