Selbstorganisation in Gruppen

Das Bild zeigt eine Essensausgabe mit Plastikbesteck.

Auf dieser Seite findest du Tipps fürs gemeinsame Helfen als Gruppe.

Ihr möchtet gemeinsam als Gruppe während eines Katastrophenfalls helfen? Dann beachtet diese fünf Tipps und die Planungsliste, wie ihr euch organisieren könnt.

Bei Katastrophen wird jede Hand gebraucht. Besonders in den ersten Tagen sind oft viele Helfende nötig, um Hilfsorganisationen und staatliche Organisation zu ergänzen.

Für die meisten Helfenden endet der Einsatz nach einigen Tagen. Dafür gibt es viele Gründe. Andere aber möchten mehr tun. Oder sie wollen länger vor Ort bleiben.

Dafür müssen sie aber einige Grundregeln beachten. Die sechs wichtigsten stellen wir kurz vor.

1. Sprecht euch mit den Verantwortlichen ab

Geht nicht als Gruppe einfach allein los. Fragt zuerst nach: Was wird wo gebraucht?

Wichtig ist auch: Informiert die Verantwortlichen vor Ort genau über euch. Fragt nach, wer die Einsatzleitung hat und meldet euch dort an und ab.

Planung

Legt vor dem Start Listen an. Die sind wichtig für eure Planung und als Information für die Verantwortlichen vor Ort.

Schreibt diese Informationen auf:

  • Personen und Kontaktdaten, Sprachkenntnisse
  • Material
  • Geräte
  • Ersatzteile und Zubehör für die Geräte
  • Fahrzeuge
  • Ersatzteile wie Reifen oder auch Treib- und Schmierstoffe
  • Berechtigungen und Qualifikationen (zum Beispiel Führerschein, Personenbeförderungsschein, Befähigungen zum Führen bestimmter Maschinen, medizinische Qualifikationen)
  • Einsatzort
  • Unterkunft
  • Tätigkeiten
  • Dauer eures Einsatzes

2. Spenden

Häufig möchten Menschen spenden, um zu helfen. Vielleicht möchtet ihr auch Geld- oder Sachspenden sammeln. Dabei beachtet bitte:

Sachspenden werden oft zum Problem. Es ist oft ein großes Durcheinander. Es fehlen Teile, Geräte sind kaputt, Kleidung ist dreckig. Dazu muss man Leute finden zum Sortieren und Verteilen. Und man braucht ein Lager. Das braucht eine gute Vorbereitung. Auch wenn es schwerfällt: Ruft nicht zu Kleiderspenden auf. Nehmt Sachspenden nur an, wenn sie wirklich benötigt werden. 

Geldspenden helfen meistens mehr. Aber auch hier kann es Schwierigkeiten geben. Beachtet bitte:

  • Nutze niemals dein privates Konto oder dein Firmenkonto.
  • Richte immer ein neues Konto ein.
  • Kläre vorher rechtliche Fragen. Zum Beispiel mit deiner Steuerberatung oder einer Anwaltskanzlei.
  • Am einfachsten ist es natürlich, du verweist auf die Hilfsorganisationen, die es bereits gibt.

3. Eigene Kosten

Beim Helfen entstehen euch Kosten. Bestimmte Ausgaben könnt ihr vom Staat oder durch Spenden zurückbekommen. Schreibt dazu genau mit, was ihr wofür ausgebt. Und hebt alle Belege auf.

4. Medizinische Betreuung

Ihr könnt auch eine einfache medizinische Betreuung vor Ort anbieten. Ihr braucht dafür aber einen Raum und medizinisch geschultes Personal. Ausrüstung, Medikamente und Hilfsmittel müsst ihr selbst mitbringen.

Ihr seid nicht allein. Es gibt immer auch die medizinische Betreuung durch Profis der Hilfsorganisationen und staatlichen Stellen. Wenn ihr also nicht hinterherkommt oder Verletzungen und Krankheiten zu schwer sind, helfen diese den Betroffenen.

Informiert euch deshalb vorher bei den lokalen Stellen, welche Angebote es noch gibt. Sprecht darüber im Team.

5. Kommunikation

Das Team der Helferinnen und Helfer braucht ständig die neuesten Informationen der Lage und der nötigen Arbeiten. Macht deshalb regelmäßige Besprechungen im Team. Macht Nachbesprechungen am Einsatzende oder am Abend. Gut ist auch ein eigenes Wiki – also eine Art Internetseite, über die alle ständig die neuesten Infos austauschen können.

Gut ist auch: Eine Person sollte sich um die Kommunikation kümmern. Und zwar innerhalb des Teams, mit anderen Helfenden außerhalb des Teams und der allgemeinen Öffentlichkeit. Die Person sollte klare Aufgaben haben.


Themen